Kategorien
Linksliberal

Was das Internet ist

… und was es nicht ist.

Im Moment werden viele Diskussionen über das Internet geführt. Zum Beispiel aktuell von unserer Familienministerin von der Leyen über Kinderpornographie bzw. deren Verbreitung durch das Internet. Da Kinderpornographie böse ist und das Internet per se auch muss hier dringend was getan werden. Denkt sie…

Auch werden das Internet und Killerspiele zur Begründung von Amokläufen herangezogen.

Die Diskussionen verkennen aber Vollkommen das Wesen des Internet und lassen außer acht was es ist:

Das Internet ist die Manifestierung der Gesellschaft in der Virtualität

So gibt es natürlich auch, wie schon in der Bibel geschrieben, gut und böse. Die Gruppierung darf jeder selbst vornehmen. Fakt ist aber das es für Gesprächskreise bei pro Familie oder Treffen der anonymen Alkoholiker entsprechende Abbilder im Internet gibt. Und genauso auch für die Handwerker die Inserate in der Zeitung schalten und Kleinanzeigen.

Demzufolge muss es auch den grauen bzw. komplett schwarzen Bereich im Internet geben der illegale Bereiche wie Kinderpornografie oder Rechts- und Linksradikalismus und Islamismus abdeckt. Und diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit 😉

Und genau wie in der Realität muss ich

  • nur wissen wo die gesuchten Informationen sind und
  • mache ich mich bei deren Benutzung auch strafbar.

Denn die Virtualität ist nicht rechtsfrei sondern nur anders. Es handelt sich nur um ein Medium wie eine Zeitung oder ein Gruppentreffen beispielsweise. Ergo wären Restriktionen im Internet auch in der Realität umzusetzen…

… genau, sind sie schon. Kinderpornografie ist genauso strafbar wie die Bildung von terroristischen Vereinigungen etc. Dies bedeutet eigentlich, dass es kein Problem ist dem mit einer "Stopp-Lösung" a’la von der Leyen beizukommen ist, sondern nur mit richtiger Ermittlungsarbeit und dem Verfolgen der Angebote in der physischen Welt der Server etc. Hier muss angesetzt werden und nicht mittels Augenwischerei beim Konsumenten.

Denn mal ehrlich: wenn ich etwas will, dann bekomme ich es auch!

Es gibt Tauschbörsen, tote Briefkästen und Schlüsselwörter in unverfänglichen Anzeigen. Und ganz nebenbei in der Realität auch. Und dort wird nicht das lesen einer Tageszeitung verhindert weil in den Kleinanzeigen verschlüsselt zu einem Treffen der lokalen Islamistengruppe eingeladen wird.

Und dann noch was zu den Ankündigungen der Amokläufer im Internet. Die Frage die man sich eigentlich stellen muss ist doch:

Warum kündigt man seine Tat im Internet an?

Vielleicht weil sich im lebenslangen Vorfeld der Amokläufer keiner für sie interessiert hat? Klar hätten sie es auch laut ausrufen können aber wären sie gehört worden? Vermutlich nicht, und genau hier liegt der Hase im Pfeffer.

Der Amokläufer hat sich eines Mediums bedient in dem er glaubt gehört zu werden. Über diesen Sachverhalt muss sich aber die Gesellschaft Gedanken machen. Sonst muss man bald die Waffenforen, Selbstmordforen und "ich fühle mich vernachlässigt"-Foren überwachen. Beziehungsweise eigentlich sollte man das auch! Vielleicht nicht überwachen aber aufmerksam beobachten. Verfolgen wo der Schuh drückt. Dem Menschen helfen der ins Netz geflohen ist. Möglicherweise auf ein Abstellgleis denn zum Therapieren braucht man Fachkräfte.

Bedenklich ist auch das hier Analogien zu den Parallelwelten der Ausländer existieren die wir vehement mit Integrations- und Sprachkursen versuchen in den Griff zu bekommen. Es ist durchaus genauso möglich in eine Paralellwelt Internet abzudriften. Zur Lösung braucht man aber hier keine Sprachkurse sondern eine Änderung in der Gesellschaft!

Hier wird das Internet gefährlich und nicht durch die Abbildung der Gesellschaft selbst!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert