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Verteilte Daten

Ein großes Problem unserer heutigen Zeit ist der Datenschutz. An jeder Ecke wird vor FaceBook gewarnt und von StudiVZ abgeraten. Man weiß ja nicht was mit den persönlichen Daten passiert. Werden sie geschützt und wenn vor wem? Was passiert wenn der komplette Dienstanbieter wie kürzlich  ICQ an ein russisches Konsortium verkauft werden?

Ein weiteres Problem ist auch die Tatsache das nie alle Informationen korrekt bzw. aktuell sind. Schließlich hat man seine Daten breit  verteilt. Google-Account, Xing-Profil, die FaceBook-Anmeldung für Farmville und die unbekannte Anzahl von Newslettern für myIrgendwas in die man sich eingetragen hat. Diese Liste ließe sich bestimmt beliebig fortsetzen. Alle haben einen Teil der Informationen über den Benutzer. Manche werden bei Änderungen aktualisiert, andere teilweise und wieder andere hat man komplett vergessen da man die Seite nicht mehr benutzt.

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Wir haben also die Realität (grün) mit den Identitäten der einzelnen Personen und deren Abbildung in der Virtualität einzelner Dienstanbieter (rot). Es ist also möglich bzw. eher wahrscheinlich das die einzelnen Abbildungen in den Virtualitäten untereinander bzw. mit der Realität nicht übereinstimmen.

Wer hat schon eine Liste der Accounts die er so im Laufe der Zeit angelegt hat und deren Zugangsdaten parat um Änderungen nachzupflegen?

Dies wird natürlich noch komplizierter wenn man in Betracht zieht das es sich bei den verteilten Informationen um mehr handelt als den Nicknamen und eine eMail-Adresse. Häufig kommt dann noch der echte Name, die Anschrift oder Bankverbindungen hinzu.

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Kurzum: es wird wirklich unübersichtlich und ist nicht mehr beherrschbar.

Ein paar New Yorker Studenten haben sich nun zusammengesetzt und wollen eine Lösung für diese Problematik anbieten: diaspora*

Die Idee kam ihnen als sie einen Vortrag von Eben Moglen über Privatsphäre im Internet hörten. Dieser fragte sich warum die persönlichen Daten nicht an einem zentralen Ort gespeichert werden sondern breit im Internet verteilt werden. Die Idee war also geboren. Nun wurde Geld auf Kickstarter gesammelt. Ursprünglich wurden 10.000$ kalkuliert. Geworden sind dann knapp 200.000$. Ein erstes Release ist für Mitte 2010 geplant.

Was ist jetzt so neu daran? Es gibt schon seit geraumer Zeit „öffentliche“ Netzwerkplattformen und ihre Realisierungen (mypirates, onesocialweb). Ihnen allen ist gemein das es keine große Firma dahinter gibt die die persönlichen Daten nach eigenem gusto verwaltet bzw. sie beschützt. Zentralisiert ist hier aber noch nichts. Die Daten liegen nun einfach auf einem anderen Server und weiterhin braucht man auf jeder social-plattform seine eindeutige Anmeldung.

Und genau diesen Sachverhalt will diaspora* nun abschaffen. An einem zentralen Punkt sind alle persönlichen Informationen meiner realen Identität gespeichert und können dediziert für die Virtualität freigegeben werden. OpenID geht hier schon einen Schritt in die richtige Richtung. Mit ihrem Attribute Exchange-Protokoll kann man bereits einzelne Identitäten anlegen und deren Informationen für einzelne Dienstleister freigeben. Bei dieser Gelegenheit könnte man sich dann auch vorstellen das es eindeutige Schlüssel gibt die sowohl den Besitzer als auch den Dienstleister eindeutig identifizieren. Es wäre dann nur noch ein kleiner Schritt wenn diaspora* selbst seine eigenen Kontakte verwalten könnte.

Als Speicherort für die Profile könnte man sich beispielsweise eine eigene Domain denken. Mittlerweile hat ja eh fast jeder eine eigene oder kennt einen Vertrauten der eine hat. Ein ähnliches System ist auch bei OpenID im Einsatz. Dort übernehmen es teilweise auch Dienstleister die sich über Spenden oder Werbung finanzieren. Letztendlich sprechen wir hier eigentlich von einem Script und einer Datei mit den persönlichen Daten.

Dies hätte natürlich zur Folge das auch die existierenden SocialWeb-Plattformen wie Xing, Facebook etc. sich an dieses System koppeln müssten. Inklusive der Löschung möglicherweise gesperrter Daten. Ob dies durchsetzbar sein wird hängt von einzig und allein von den Benutzern ab die ein System wie diaspora* fordern müssen.

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