Sind Chatsysteme die Zukunft der modernen Kommunikation?
Wie kommunizieren wir eigentlich? Ich mit meiner Familie… das geht meistens direkt am Abendbrottisch. Da kann ich sie sehen, die Empfänger der Nachricht. Also sind sie authentisch. Wenn ich Ihnen jetzt einen Code hinhalte könnten sie den bestätigen und wir können die Nachrichten sicher verschlüsseln. Top!
Dann noch „die anderen“. Deren Adresse weiß ich weil sie sie mir gesagt haben, weil ich sie gesehen habe oder sie mich angeschrieben haben… Verschlüsseln kann ich jetzt auch… nur ob sie es waren die mir die Adresse mitgeteilt haben weiß ich nicht. Empfänger der Nachricht ist also unsicher.
Unterschied zwischen Chat und E-Mail
Kommen wir nun zu einem kurzen Exkurs „Verschlüsselung“. Mails zu verschlüsseln ist ein riesiger Akt. Schlüssel erstellen, Schlüssel zertifizieren, gegebenenfalls ein Plugin für das Mailprogramme installieren und so weiter… und jetzt habe ich noch niemanden mit dem ich verschlüsselt kommunizieren kann. Die gegenstelle braucht ja auch einen Schlüssel mit dem sie signiert. Und den muss ich in mein Adressbuch aufnehmen.
Leider habe ich jetzt alles nur auf meinem Desktop-Device. Was ist mit der guten alten Idee „mobile first“?
Von der anderen Seite aus gedacht
Wenn man nun disruptiv an die Sache rangeht könnte man ja auch sagen: lasst uns doch chatten. Bei vielen Chatsystemen kann ich zum einen die Authentizität des Partners garantieren als auch auf unterschiedlichen Devices arbeiten. Hier sind vor allem meine mobilen Geräte gemeint. Diese verwende ich im Moment ausschließlich um zu mailen, zu chatten und auch für alles andere.
Hier wurde die komplette Infrastruktur neu designed Es geht darum geht nicht nur Nachrichten zu übertragen sondern dies auch verschlüsselt zu tun. Alle Funktionen die rückwirkend in die Kommunikation per ME-Mail eingebaut werden mussten sind hier schon drin. Per Design der neuen Software. Wir müssen jetzt nur diese Systeme als Chance für eine alte und notwendige Forderung nach Verschlüsslung der Nachrichten zur Wahrung der Privatsphäre sehen.
Und was fehlt dann noch?
Ein Editor der das Schreiben von Briefen ermöglicht. Da kommt der Begriff der Mail ja auch her… vom Brief. Nur kommunizieren wir heute nicht mehr per „Brief“. Früher hat das Wochen gedauert bis die Post angekommen ist. Da war der Krieg schon bald rum 😉 Heute kann man in viel schnelleren Inkrementen den Dialog durchführen. Denn meistens wird bei einer Mail eh eine Rückfrage nötig und man greift zum Hörer und geht in den synchronen Dialog.
Und sicher muss man noch etwas am User-Interface arbeiten. Die aktuellen Implementierungen von Chat-System gehen von vorwiegend kurzen Nachrichten aus. Hier muss dann vielleicht noch ein Ablagesystem eingebaut werden. Eine Datenbank oder so um die Kommunikations-Chunks abzulegen und in einen zeitlich und inhaltlich richtigen Rahmen zu packen. Das kann eine moderne KI heute schon leisten.
Dieses Beispiel zeigt sehr schön wie es möglich wird Probleme die wir schon lange haben, zum Beispiel mangelnde Verschlüsselung von E-Mails, durch eine neue Sichtweise lösen zu können.