Nachdem der Konflikt zwischen Israel und Palästina nun wieder hochgekocht ist und Israel in Gaza einmarschiert will ich auch mal ein paar Dinge zusammenstellen die meines Erachtens interessant sind.
Zum einen sind da die Waffen und deren Proportionalität. Das hatten wir schonmal vor rund 60 Jahren. Wir haben mit unpräzisen "Vergeltungswaffen" wie der V2 versucht eine Wendung des Konfliktes zu erzielen. Was wir bekamen waren die Feuerstürme in Hamburg, Berlin und Dresden mit tausenden Toten zu einem Zeitpunkt da die Gegenschläge in dieser Härte schon fast unnötig waren.
Nein, ich will hier nicht diskutieren und auch nichts verharmlosen. Und, zynisch betrachtet, kommt es auch nicht darauf an ob es ein paar Tote mehr oder weniger waren. Auch wer an was Schuld ist halte ich aktuell für uninteressant. Zusammenfassend möchte ich nur festhalten das wir mit unpräzisen Waffen einen der ersten Terror verbreitet haben und dafür mit unglaublicher härte getroffen wurden.
Was man, bei einer gewissen unvermeidbaren Informationsreduktion, auch beim aktuellen Konflikt finden kann.
Zum Beispiel die Angriffe der Palästinenser mit Qassam-Raketen auf israelisches Gebiet. Das die Raketen nach ihrem Abschuss nicht zurückfliegen ist bei ihrem technischen Entwicklungsstand ja schon fast ein Wunder ;-).
Und nun die Reaktion der Israelis: Luftangriffe mit Bombern und der Einmarsch nach Gaza. Das hierbei schon einiges schief lief und weiterhin laufen wird ist wohl nicht zu vermeiden gewesen. Zum Beispiel auf eine Schule der Uno oder einen Hilfskonvoi der Uno im dreistündigen Zeitfenster der Waffenruhe.
Dann könnte man sich die Frage stellen wie es dazu kam.
Vielleicht weil sie 18 Monate lang unter einem von Israel verhängtem Embargo leben mussten. Quasi interniert in einem doch recht großen Lager ohne ausreichende Versorgung mit Nahrung, Wasser, Strom und Heizung. Da würde ich ja dann auch langsam zickig. Schön auf den Punkt gebracht hat es ein Kardinal der katholischen Kurie.
Hinzu kommt natürlich auch noch das die Palästinenser zum Teil Israel als ihr land betrachten. Was es bis vor 60 Jahren ja auch war. Bis man beschloss das dort das neue Land Israel gegründet wird. Auch damals gab es schon Probleme mit der Umsiedlung. Wer es lieber ohne Populismus mag kann es hier lesen. Selbstverständlich nicht so lang und ausführlich wie über die Vertreibung der Juden aber genauso belastend für die Persönlichkeit eines jeden Palästinensers. Da würde ich ja dann auch langsam zickig.
Erst das Land wegnehmen und dann auch noch so lange internieren bis keiner von meinem Volk vor Hunger oder Durst mehr übrig ist. Da würde ich ja dann auch langsam zickig.
Wunderbar zusammengeschrieben hat den ganzen Sachverhalt ein in Deutschland lebender Jude mit einem interessanten Vergleich.
Und ich für meinen Teil als Außenstehender frage mich: warum tut keiner was? Zum Beispiel die Uno die sonst als erste Menschenrechtsverletzungen anprangern gegen China (Folter, Meinungsfreiheit) und die USA (Folter). Hier werden ihre eigenen Institutionen angegriffen und man gibt sich ruhig. Muss man da nicht man den Mund aufmachen und auf den Tisch schlagen. Sonst ist Palästina nur noch ein Kapitel im Geschichtsbuch. Als Genozid an den Palästinensern durch Israel. Auch die UNO dokumentiert dies in hervorragende Weise und bürokratisch korrekt. Zynisch kann man sich fragen wo dann die bereits ins Ausland geflohenen Palästinenser ihr neues Land bekommen?
Um es abschließend nochmal zu sagen: die Schuldfrage ist mir egal! Aber das Morden muss aufhören und sei es mit Gewalt durch einen dritten der alles anhält und die Möglichkeit schafft neu darüber nachzudenken. Letztendes gibt es eh nur die Lösung zweier autonomer Staaten auf dem ehemaligen Gebiet der Palästinenser!