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Finanzkrise Linksliberal

Manus manum lavat

Wie der Lateiner sagt… "eine Hand wäscht die andere"

Bei diesem Artikel geht es nicht um Hygiene sondern um ein Problem unserer Zeit: die Finanzkrise bzw. was mir dazu einfällt.

Mein laienhaftes Verständnis für die hohe Finanzwelt sagt mir das da was gehörig faul ist im Staate Dänemark. Und zwar die Tatsache das die Finanzgeschäfte der letzten Jahre, insbesondere in Amerika, auf der "beleihen" von Schulden beruhen. Also nicht vorhandenes Geld mit Geld zu beleihen und damit zu vermehren. Das dies nicht gehen kann muss ja eigentlich dem dümmsten klar sein. "Mehr Geld aus keinem Geld" kann nicht funktionieren. Offensichtlich hat sich das in der Hochfinanz aber noch nicht herumgesprochen. Auch dort kann man nur schwer erklären wie das passieren konnte. Zur Verdeutlichung nochmal ein plastisches Beispiel:

Mandy besitzt eine Bar in Kreuzberg. Um
den Umsatz zu steigern, beschliesst sie, die Getränke der
Stammkundschaft (hauptsächlich alkoholkranke Hartz-IV-Empfänger) auf
den Deckel zu nehmen, ihnen also Kredit zu gewähren.
Das spricht
sich in Kreuzberg schnell herum und immer mehr Kundschaft desselben
Segments drängt sich in Mandy’s Bar. Da die Kunden sich um die
Bezahlung keine Sorgen machen müssen, erhöht Mandy sukzessive die
Preise für den Alkohol und erhöht auch massiv ihren Umsatz.
Der
junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank bemerkt Mandy’s
Erfolg und bietet ihr zur Liquiditätssicherung eine unbegrenzte
Kreditlinie an. Um die Deckung macht er sich keinerlei Sorgen, er hat
ja die Schulden der Trinker als Deckung.
Zur Refinanzierung transformieren top ausgebildete Investmentbanker die
Bierdeckel in verbriefte Schuldverschreibungen mit den Bezeichnungen
SUFFBOND®, ALKBOND® und KOTZBOND®. Diese Papiere laufen unter der
modernen Bezeichnung SPA Super Prima Anleihen und werden bei einer
usbekischen Online-Versicherung per Email abgesichert. Daraufhin werden
sie von mehreren Rating-Agenturen (gegen lebenslanges Freibier in
Mandy’s Bar) mit ausgezeichneten Bewertungen versehen.
Niemand
versteht zwar, was die Abkürzungen dieser Produkte bedeuten oder was
genau diese Papiere beinhalten, aber dank steigender Kurse und hoher
Renditen werden diese Konstrukte ein Renner für institutionelle
Investoren.

Vorstände und Investmentspezialisten der Bank erhalten Boni im dreistelligen Millionenbereich.
Eines Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk
Manager (der inzwischen wegen seiner negativen Grundeinstellung
selbstverständlich entlassen wurde) fest, dass es an der Zeit sei, die
ältesten Deckel von Mandy’s Kunden langsam fällig zu stellen.
Überraschenderweise können weder die ersten noch die nächsten
Hartz-IV-Empfänger ihre Schulden, von denen viele inzwischen ein
Vielfaches ihres Jahreseinkommens betragen, bezahlen.
Solange man auch
nachforscht, es kommen so gut wie keine Tilgungen ins Haus. Mandy macht
Konkurs. SUFFBOND® und ALKBOND® verlieren 95%, KOTZBOND® hält sich
besser und stabilisiert sich bei einem Kurswert von 20%.
Die Lieferanten hatten Mandy extrem lange Zahlungsfristen gewährt und
zudem selbst in die Super Prima Anleihen investiert. Der Wein- und der
Schnapslieferant gehen Konkurs, der Bierlieferant wird dank massiver
staatlicher Zuschüsse von einer ausländischen Investorengruppe
übernommen.
Die Bank wird durch Steuergelder gerettet. Der Bankvorstand verzichtet für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Bonus.

Ein Dank geht an rio der mir diese Geschichte geschickt hat.

Wir haben also ein System geschaffen das nicht mehr auf einem Gegenwert für Geld beruht sondern aus sich selbst heraus wächst. Das war nicht die Idee von "Geld"!

Geld wir benötigt um nichtproduktive Arbeit wie zum Beispiel Dienstleistungen entlohnbar zu machen. Lebensmittel und sonstige Produktionsgüter wären ohne Probleme tauschbar. Milch gegen Schuhe etc. Arbeit ohne direkten Eigentumsgewinn der zum Tauschen herhalten könnte benötigt allerdings das Konstrukt "Geld" um das Überleben der Arbeiter zu sichern.

Bei meinen Überlegungen bin ich auf folgende Idee aus der letzten Wirtschaftskrise gestoßen:

Das Wörgl-Experiment (Wikipedia)

Hier hat man in der Gemeinde Wörgl eine neue Währung geschaffen weil die alte aus Gründen der Inflation nicht mehr funktioniert hat. Das neue System konnte sich quasi noch gut erinnern was den Wert eines Scheines darstellte. Bei Wikipedia gibt es noch mehr Beispiele für Lokalwährungen.

Hier gibt es dann natürlich wieder Regeln:

Taler, Taler du musst wandern…

Obwohl doch recht links eingestellt hat Herr Gesell recht: nur wenn das Geld im Fluss bleibt kann es sinnvoll eingesetzt werden. Das unethische horten und verleihen von Geld führt zu unserer heutigen Situation. Ob seine Idee mit dem "selbstentwertenden Geld" haltbar ist weiß ich nicht genau.

Fakt ist das der Umgang mit dem Geld in der heutigen Zeit fehlerhaft geschieht. Und zwar durch den Verlust der ursprünglichen Proportion des Geldes. Möglicherweise müssen wir den Umgang mit ihm wieder neu erlernen.

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