Zum heutigen Tage hat sich die Macht im Netz verschoben. Google hat einen eigenen Browser angekündigt. Dieser wird "Chrome" heißen und soll heute hier erscheinen.
Gefunden wurde es von ein paar bloggern. Und diese berichteten dann bereitwillig über den Comic den google in Auftrag gegeben hat über den neuen Browser zu berichten. Zu professionell für meinen Geschmack um eine Panne bei google zu sein. Aber trotzdem schick (auf googlebooks1 und googlebooks2) und lohnenswert zu lesen! Hier beschreiben die Entwickler ausführlich welche Hauptfunktionalitäten das Programm bekommen soll.
Eine kurze Zusammenstellung der Punkte die sie für wichtig halten:
- Jeder Tab soll einen eigenen Prozess bekommen. Damit wäre bei einem fehlerhaften JavaScript nicht mehr der ganze Browser betroffen.
- Auch Plugins sollen als selbstständige Prozesse realisiert werden.
- Alle Prozesse laufen autark in einer Sandbox. Das heißt das Verbindungen untereinander erstmal nicht vorgesehen sind und sessionriding damit nicht mehr machbar.
- Die Prozesse können mit einer Art "Tskmanager" verwaltet werden.
- Es wird eine neue JavaScript-Engine namens V8 geben. Diese soll den Code schon vorcompiliert haben und Funktionen aus JS selbstständig als Klassen abbilden können.
- Eine garbage-collection soll erstellt werden die nicht mehr benötigten Code wieder als Speicherplatz freigibt.
- Das Rechte-Modell wurde komplett überarbeit.
- Verwendung der rendering-engine Webkit von Apple die performanter als Gecko sein soll.
Insgesamt sind diese Ansätze sehr vielversprechend da grundsätzlich richtig und notwendig. Viele der bisher von google bereitgestellten "Apps" haben gelegentlich, abhängig von der verwendeten Maschine, Probleme bei der Nutzungsgeschwindigkeit. Auch ein korruptes JS-Programm kann einem mehr als nur eine der virtuellen Dateien zerstören.
Daher ist es verständlich das google hier nun aktiver wird als sie es bisher mit ihrer Unterstützung der Mozilla-Foundation waren. Die Vermarktung ihrer online-Anwendungen ist nur dann gewinnbringend möglich wenn die Software hinsichtlich Performance und Sicherheit auch benutzbar ist. Dies wäre mit dem neuen Browser gewährleistet. Eine leistungsfähge Umgebung in der die Web-Programme von google laufen würden. Vergleiche hierzu auch den entsprechenden Artikel im Spiegel. Die Tatsache das google-Apps und der Unterbau von der selben Firma stammen kann nur von Vorteil sein.
Da google eine sehr gutes Management hat wird der Chrome als OpenSource entwickelt. Dies ist ein cleverer Schachzug da alle helfen ihn besser zu machen und die Akzeptanz steigen wird. Außerdem wird eine gewisse Kontrolle über das Programm suggeriert. Vergleichbar mit dem Erfolg von FireFox als Browser. Auch er profitierte davon das alle einen "OpenSource-nicht-Microsoft-Browser" wollten. Und diese Nutzer werden jetzt auch begeistert den Chrome probieren.
Wie weit google seine Ambitionen treiben wird kann man nur schwer schätzen. Im Dokument ist gelegentlich auch von "wie bei einem Betriebssystem" die Rede. Betrachtet man ein Betriebssystem abstrahiert als einen Host auf dem Gäste arbeiten können wäre Chrome ein Betriebssystem. Ob es irgendwann eine schlanke "Browser-Runtime" geben wird die sozusagen nur noch den Browser beherbergt steht in den Sternen. Denkbar ist es jedoch auf jeden Fall.
Zum Beispiel wäre eine schlanke Linux-Umgebung eine denkbare Möglichkeit. Hier hat sich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht. Möglicherweise müsste man mal untersuchen an welchen Distributionen google beteiligt ist. Genauso wie bisher an Mozilla.
Eine Antwort auf „Verschiebung der Macht“
Wie ich schon beschrieben habe gibt es ja einen guten Grund für google einen eigenen Browser zu verteilen:die optimale Unterstützung ihrer JS-WebapplikationenDieser Schachzug ist ja nur zu verständlich da das schließlich einer der Einnahmezweige ist. No