Die Industrie hat sich was neues ausgedacht: einen Käse der gar keiner ist und demzufolge auch nicht so heißen darf beziehungsweise sollte.
Den Analogkäse.
Gemäß der Begrifflichkeit ist es ein Käse der ähnlich dem Echten sein soll. Sieht so aus, schmeckt so und schmilzt auch so. Nur das er halt nicht aus fermentierter Milch gemacht wird. Ohne den Reifungsprozess der die Käseherstellung teuer macht. Ohne die Gefahr bei der Käserei das das Produkt am Ende nicht verkaufbar ist da ungenießbar.
Statt dessen industriell hergestellt und mit präzisen technischen Daten ausgestattet:
- aufschmelzend ab einer Temperatur von 120°C
- reproduzierbare Geschmackseigenschaften 1-6
Dagegen habe ich ja auch nichts. Es ist billiger da ja keine Milch benötigt wird sondern Wasser, Fett und Geschmacksverstärker (siehe Wikipedia ). Was dann am Ende herauskommt ist inhaltlich mit Käse identisch. Nur halt ungleich billiger in der Herstellung die es keine Reifung mehr gibt. Analogkäse kostet etwa ein viertel von herkömmlichem Käse. Man fühlt sich ein wenig in die Zeit der Industrialisierung versetzt. Als man dachte das ein technisches Produkt immer besser ist als das natürliche Original.
Und jetzt meine Kritikpunkte:
- Wenn ich Käse bezahle will ich ihn auch haben. Und nicht einer Firma helfen ihren Gewinn zu maximieren!
- Wenn ich einen Käse will dann auch auf die Gefahr hin das er mir nicht schmeckt! Kann mir ja auch beim Wein passieren.
- Wenn ich einen Käse will dann auch das Naturprodukt aus Milch und Bakterien und nicht ein durchdesigntes Kunstprodukt.
Und der Wichtigste:
- Ich will entscheiden können ob ich echten oder analogen Käse bekomme!
Wie gesagt, es ist okay wenn es das Produkt gibt. Nachfrage ist ja offensichtlich vorhanden. Also darf es auch ein Produkt dazu geben. Aber nicht unter dem Namen Käse!
Einen kleine Leitfaden wie man Kunstkäse erkennen kann bietet die Verbraucherzentrale Hessen. Und wer Produkte mit Kunstkäse sucht findet eine Liste bei der Verbraucherzentrale Hamburg.